Projektidee

Ein Grundsatz des Interreligiösen Lernens ist: Man redet nicht übereinander, sondern miteinander. Die Deutungshoheit über die eigene Religion hat erst einmal der jeweilige Vertreter oder die Vertreterin einer Religion. Beim Interreligiösen Lernen geht es also darum, Innenperspektiven zum Sprechen zu bringen und einander begegnen zu lassen. Die Erklärfilme orientieren sich an diesem Grundsatz und ermöglichen so eine Form authentischer Begegnung im Unterricht.

Erklärfilme

Im Zentrum des Projekts stehen Erklärfilme zu religiösen Gegenständen und Thematiken, die für unterschiedliche Religionen und konfessionelle Denominationen typisch sind. Ausgehend von Materialkoffern mit Artefakten zu den verschiedenen Weltreligionen, die es in den Instituten des RPI zu Unterrichtszwecken auszuleihen gibt, wurde nach einer Möglichkeit gesucht, Lernende im Unterricht über diese Gegenstände medial und möglichst authentisch zu informieren. Für die Umsetzung des Projektes sind folgende Aspekte wesentlich:

  • Studierende verfassen im Rahmen eines Seminares Drehbücher, führen Interviews, erstellen das Video- und Bildmaterial, nehmen Off-Texte auf und schneiden das Material.
  • Die „Authentizität“ der Filme im Sinne eines Begegnungslernens wird durch das Einbinden von O-Tönen verschiedener Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen Religionen gewährleistet. 
  • Die informativen Erklärfilme können ebenfalls in der Bildungsarbeit anderer Religionen oder im Fach Ethik zum Einsatz kommen.
  • Langfristig verfolgt das Projekt das Ziel, etwa 30 Erklärfilme zu religiösen Artefakten und Thematiken aus den Bereichen „Glaube, Alltag und Gemeinschaft“, „Fest & Feier“, sowie „Lehre und Schriften“ zu erstellen, zu erproben und zu evaluieren

Ein di­rektes Gespräch zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Vertreterinnen und Vertretern der entsprechenden Religionsge­meinschaft stellt natürlich auch in der Schule die beste Methode der Begegnung dar, allerdings ist dies im schulischen Kontext aus unterschiedlichen Gründen (Netzwerk fehlt, örtliche Bedingungen etc., zu wenig Zeit) häufig nicht realisierbar. Relithek.de möchte diese Begegnung digital für alle Schulen und Interessierte ermöglichen.

Hinweisen möchten wir darauf, dass die Filme nicht die gesamte Pluralität einer Religionsgemeinschaft abbilden können. wohl aber ermöglichen, die Perspek­tive einer bestimmten Person kennenzulernen.

Fort- und Weiterbildungsangebote

  • Parallel zu den Seminaren an der Universität in Frankfurt am Main werden Fort- und Weiterbildungsangebote am RPI der EKKW und EKHN entwickelt, um Gemeindepädagoginnen und -pädagogen, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Religionslehrerinnen und -lehrer in die Arbeit mit Erklärfilmen und Audioangebote einzuführen. Aktuelle Veranstaltungen und Fortbildungsangebote findet ihr hier.

Ziele

  • Andere Religionen kennenlernen
  • Begegnungen mit anderen Religionen virtuell ermöglichen
  • Inklusive Lernzugänge zu anderen Religionen ermöglichen (Hören, Sehen, Lesen …)
  • Von digitalen Lernangeboten profitieren

Leitperspektiven

  • Eine multireligiöse Gesellschaft erfordert eine multireligiöse Bildung.
  • Die Pluralität religiöser und nichtreligiöser Perspektiven muss mehrperspektivisch erschlossen werden.
  • Religionskundliches Wissen (learning about religion) und das Lernen von anderen Religionen (learning from religion) gehen Hand in Hand.
  • Digitalität als Bestandteil der Lebenswelt eröffnet Chancen für Bildungsprozesse in Schulen und Gemeinden – auch im interreligiösen Bereich.